Kastilien und die unbekannte ExtremaduraReise Nr. 4052
Für mich als Hispanist und Lateinamerikanist ist die Extremadura eine besonders spannende Region. Die fast versteckte Landschaft mit ihren Korkeichenhainen war Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen Christen und Mauren, gleichzeitig stammen aus Trujillo und Cáceres die großen Anführer der Eroberung der neuen Welt. Ich freue mich, Sie auf einer besonderen Reise führen zu dürfen. Ihr Dr. Roman Rhode Reiseverlauf:1. Tag: Anreise nach MadridSie fliegen nach Madrid und checken im Hotel ein. Vor dem gemeinsamen Abendessen bleibt abhängig von Ihrer Ankunftszeit auch noch ein wenig Zeit, um erstmalig spanische Hauptstadtluft zu schnuppern! (A) 2. Tag: Die Kunstschätze der HauptstadtZu Beginn der Reise vertiefen wir uns ganz in die Kunst und die Architektur Madrids. Wir erkunden mit dem Bus und zu Fuß die einzelnen städtebaulichen Etappen, die Madrid seit den Zeiten Phillips II. geprägt haben. Zunächst fahren wir über den Paseo de la Castellana, mit über fünf Kilometern Länge die Hauptachse der Stadt. Neben dem Cibeles-Platz, auf dem die Anhänger der großen Fußballvereine gerne ihre Siege feiern, ist die Heimat von Real Madrid, das Santiago Bernabéu - Stadion, der große Blickfang dieser Prachtstraße. Auch eine Stierkampfarena gehört ins Ensemble der Castellana. Über die Calle Alcalá und die Hauptgeschäftsstraße Gran Via geht es dann weiter zur Plaza España, auf der wir Don Quijote und Sancho Pansa begegnen. Ein Spaziergang führt uns durch das Madrid der Habsburger vom Königspalast zur Plaza Mayor und zur Plaza de Sol. Ersterer diente in früheren Zeiten als Rahmen für Stierkämpfe und Hinrichtungen. Letzterer ist heute Zentrum des geschäftigen Treibens in der Business-Metropole Madrid. Mit dem Zentrum für Moderne Kunst Reina Sofía und dem Prado besichtigen wir zwei der wichtigsten Kunstsammlungen Spaniens. Stehen im Reina Sofía die modernen Spanier - allen voran Picasso, Dalí und Miró im Mittelpunkt, so widmen wir uns im Prado den Werken eines El Greco, Velázquez und Goya. Und so sehen wir an einem Tag mit Guernica (Picasso) und Las Meninas (Velázquez) gleich zwei der wichtigsten Gemälde der gesamten Welt-Kunstgeschichte. Am Abend probieren wir in einem typischen Restaurant »Tapas« und lernen Spanien von der kulinarischen Seite kennen. (F, A) 3. Tag: Toledo: Stadt der drei KulturenTrutzig und doch mit fast orientalischer Leichtigkeit liegt Toledo auf einem Hügel, der vom Tajo umflossen wird. Auf dieser Reise gibt es keinen Ort, an dem sich besser über das Gegen-, Neben- und Miteinander von Islam, Judentum und Christentum im spanischen Mittelalter sprechen ließe. Wir stehen in der eleganten Klosterkirche von San Juan de los Reyes, suchen die fast versteckten jüdischen Symbole in der ehemaligen Synagoge Santa María la Blanca und diskutieren über die Macht der Gegenreformation vor El Grecos »Begräbnis des Grafen Orgaz« in der Kirche Santo Tomé. Der Kontrast am heutigen Nachmittag könnte nicht größer sein: Hier die kleine ehemalige Moschee Cristo de la Luz aus dem späten 9. Jahrhundert, dort die mächtige und überbordend ausgestattete Kathedrale von Toledo. Im Anschluss haben Sie Zeit für eigene Entdeckungen. Unser Tipp: Im Konvent Santo Domingo El Antiguo können Sie das erste Grab El Grecos besuchen. 100 km (F, A) 4. Tag: Guadalupe: im Herzen der ExtremaduraWie am Vortag zeugt auch unser nächstes Ziel, das Kloster von Guadalupe, wunderschön in einem Talkessel in den Bergen der Extremadura gelegen, von der mittelalterlichen Auseinandersetzung zwischen Christen und Mauren. In der Sakristei befinden sich einige Gemälde des »Malers der Mönche« Francisco de Zurbarán, der mit seinen ausdrucksstarken Porträts die Kunst des Goldenen Zeitalters der spanischen Kunst prägte. Wir übernachten in Trujillo in den historischen Mauern eines Palastes aus dem 16. Jahrhundert. Die Geschichte der Stadt reicht allerdings bis in die Zeit der alten Römer zurück. 285 km (F, A) 5. Tag: Konquistadoren und RömerEroberer treffen Eroberer. So könnte man den heutigen Tag auch überschreiben. Wenn wir auf dem Marktplatz des kleinen Städtchens Trujillo zwischen alten Adelshäusern und Renaissancepalästen stehen, müssen wir uns ernsthaft fragen, was die Pizarros und Orellanas dazu trieb, diese Idylle gegen die Gefahren eines Eroberungszuges zu tauschen. Im gediegenen Merída, der alten Hauptstadt der römischen Provinz Lusitanien, wird uns hingegen schnell deutlich, warum sich Veteranen der römischen Legionen nicht zweimal überlegten, bevor sie sich hier nieder ließen. Das Römische Theater, das Amphitheater und das Nationalmuseum für Römische Kunst lassen eine kultivierte Metropole in der iberischen Provinz vor unseren Augen auferstehen. 165 km (F) 6. Tag: Ut Deo placeat - Möge es Gott gefallenDie Kämpfe um Cáceres zwischen Ritterorden und maurischen Heeren müssen im 13. Jahrhundert grausam gewesen sein. Mehrere Male wechselte die Stadt den Besitzer, bevor sich am Ende Kastilien durchsetzte. Wenn wir morgens durch die Gassen der Altstadt spazieren und dabei mit einigen Ladenbesitzern ins Gespräch kommen, wird diese Zeit wieder lebendig. Nachmittags fragen wir uns dann, weshalb König Alfons VIII. eine Stadt mit dem Namen »Möge es Gott gefallen« gegründet hat - und vor allem, ob diese Stadt dem Anspruch auch gerecht wird: In Plasencia bewundern wir vor allem eine der eindrucksvollsten Kathedralen Spaniens, deren komplizierte Baugeschichte unser Studienreiseleiter natürlich zu entschlüsseln weiß. 295 km (F, A) 7. Tag: Die Universitätsstadt SalamancaSalamanca - die gelehrte Stadt, ganz in Pastelltönen gehalten, studentisch und lebendig. Es ist der warme Sandstein, der die Stadt so freundlich macht. Wir spazieren über Plätze und entlang alter Adelspaläste, hören in den alten Hörsälen der ersten spanischen Universität von mutigen Professoren und faulen Studenten, wandeln in den beiden Kathedralen zwischen früher und später Gotik und überlegen, ob sich die Dominikaner mit dem Bau des Klosters San Esteban nicht des Lasters der »superbia«, des Hochmuts, schuldig gemacht haben. Eine Sünde wäre es hingegen, wenn Sie am Nachmittag nicht einen Café cortado auf der Plaza Mayor trinken und mit den zahlreichen Besuchern ins Gespräch kommen würden. Und noch ein Tipp: Die Kathedralen können Sie in Ihrer Freizeit auch von oben sehen. Ein Rundgang führt über Obergaden und Türme des Gebäudes. (F) 8. Tag: Auf den Spuren der heiligen TeresaÜber Ávila heißt es, dass hier Steine und Heilige wachsen. Und es stimmt: Der Mauerring, der die Stadt und einen Teil der Kathedrale umschließt, ist ebenso unübersehbar wie die Präsenz der Heiligen Teresa, der wir im Kloster La Encarnacíon ganz nah kommen. Und auch die romanische Kirche San Vicente lassen wir uns nicht entgehen. Segovia hingegen ist eine Stadt wie ein kastilisches Märchen. Hier das mächtige römische Aquädukt, dort Adelspaläste und Geschlechtertürme, an der Plaza Mayor dann die spätgotische Kathedrale auf den Fundamenten des alten jüdischen Viertels und ganz am Ende der Alcázar. Abends genießen wir die lokale Spezialität »Cochinillo«-Spanferkel. 195 km (F, A) 9. Tag: El Escorial: Zentrum eines WeltreichsAuf dem Weg nach Madrid liegt der größte Renaissancebau der Welt - San Lorenzo de El Escorial. Hier manifestierte Phillip II. seine Vorstellung der universellen Monarchie in grauem Granit. Bei unserem Besuch finden wir heraus, was das bedeutet! Zurück in Madrid bleibt Ihnen noch etwas Zeit, um sich auf eigene Faust das eine oder andere anzuschauen. Den Tempel von Debod etwa finden Sie heute nicht mehr in Ägypten, sondern in einem Stadtpark unweit der Plaza de España. Das Land am Nil hat ihn der spanischen Metropole für die Hilfe bei der Versetzung des großen Tempels von Abu Simbel im Zuge der Flutung des Assuan-Stausees geschenkt. Nubische Architektur inmitten der Iberischen Halbinsel. 110 km (F) 10. Tag: Heimreise oder Mehr Urlaub danachWenn Ihr Rückflug nicht zu früh startet, bleibt Ihnen noch etwas Zeit für einen Spaziergang in der Hauptstadt. Und wenn Sie Ihre Reise noch einige Tage in Madrid verlängern, wünschen wir Ihnen eine spannende Zeit! (F) Ihre Hotels
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